Richtig heizen, aber wie? – Das Interview

WSCO Energiespar-Chat

mit Ralf Lippmann
(Installateur und Heizungsbaumeister bei der WSCO)

Welche Raumtemperatur ist empfehlenswert?

In Wohnzimmer beispielsweise empfehle ich 20 bis 22 Grad, im Schlafzimmer 16 bis 18 Grad. Jeder Mensch aber hat eine eigene Wohlfühltemperatur, die er für sich ermitteln muss, wir möchten nichts vorschreiben.

Sollen die Heizkörper ausgeschaltet werden, wenn man nicht in der Wohnung ist?

Nein, bitte nicht! Jetzt im Winter sollten die Heizkörper nie komplett ausgeschaltet sein. Bei Abwesenheit oder in der Nacht rate ich, die Thermostate ein bis eineinhalb Stufen runterzudrehen. Dies hält den Raum auf einer konstanten Raumtemperatur, die jedoch 16 Grad nicht unterschreiten sollte. Wenn nämlich Wände, Böden und Möbel zu sehr auskühlen, hat dies Schimmelbildung zur Folge!

Wie vermeidet man Schimmel?

Schimmel wird vermieden, wenn die Räume nicht zu sehr auskühlen. Und ganz wichtig: Immer richtig und regelmäßig lüften!

Wie lüftet man denn richtig?

Ganz wichtig ist regelmäßiges Stoßlüften: Öffnen Sie möglichst mehrmals am Tag für etwa zehn Minuten mehrere Fenster und zusätzlich auch die Zimmertüren, damit frische Luft durch die gesamte Wohnung strömen kann! In dieser Zeit stellen Sie zur Energieeinsparung die Heizungsthermostate auf Frostschutz (Symbol Schneeflöckchen). Aber nicht erschrecken, wenn der Heizkörper trotzdem warm werden sollte, das passiert bei einer Temperatur unter 8 Grad Celsius automatisch, um Frostschäden zu vermeiden. Wenn die Fenster wieder zu sind, drehen Sie das Thermostat einfach wieder auf Ihre Wohlfühltemperatur.

Reicht es auch mal aus, die Fenster nur zu kippen?

Nein, das tut es nicht. Ein dauerhaft gekipptes Fenster lässt nur relativ wenig Frischluft in den Raum. Und wenn dabei gleichzeitig noch die Heizung läuft, ist das wahrhaft eine Energiesünde.

Muss man im Bad anders lüften als im Wohnzimmer?

Im Bad ist lüften besonders wichtig, da durch die hohe Luftfeuchtigkeit, die durch Duschen oder Baden entsteht, sehr schnell Schimmel an Wänden und Fensterfugen entsteht. Also: Nach dem Waschen für einige Minuten die Fenster weit öffnen! Dabei die Heizung in dieser kurzen Zeit runter drehen!

Wie funktioniert eine Heizungsanlage eigentlich?

Heizungsanlagen werden witterungsgeführt geregelt, je nach Außentemperatur wird die Vorlauftemperatur zu den Heizkörpern automatisch angepasst. Heißt: Je kälter die Außentemperatur, umso wärmer werden die Heizkörper. In den Sommermonaten, bei einer Außentemperatur von über 20 Grad am Tag und bei 12 Grad in der Nacht, schalten sich die Heizkreise für die Heizkörper ab. Warmwasser ist dennoch immer gewährleistet. Nachts wird die Vorlauftemperatur zu den Heizkörpern automatisch reduziert.

Was regelt die Wohnbau für ihre Mieter:innen im Hintergrund?

Die Wohnbau nimmt regelmäßige Wartungen an ihren großen Heizungsanlagen vor. Die Anlagen werden gecheckt, um den Wasserdruck zu überprüfen und ggf. Verschleißteile auszutauschen.

Was ist, wenn die Heizung daheim nicht funktioniert?

Sollte sich Ihr Heizkörper nicht vollständig erwärmen oder Geräusche von sich geben, dann melden Sie sich bitte bei uns in der Abteilung Instandhaltung, wir helfen Ihnen weiter!