Bereits zur Mietvertragsunterzeichnung der Markthalle Coburg kündigte Werner Häfele, Geschäftsführer der Markthalle Coburg, die historische Kuhgasse in der Ketschenvorstadt als „echten Hingucker“ an. Noch vor der Fertigstellung der Hochbauten lässt die Straßenraumgestaltung längst darauf schließen, dass er damit Recht behalten könnte. Nun gibt die Wohnbau und Stadtentwicklungsgesellschaft die Gasse für Fußgänger und Anliegerverkehr frei.
Mit der Fertigstellung dieses Teilabschnitts ist der zweite Bauabschnitt der Stadtraumgestaltung Ketschenvorstadt komplett. Unterstützt durch das Bund/Länder- Städtebauförderprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ lässt die jüngste Sanierung den Charme der historisch gewachsenen Vorstadt wieder aufleben und bietet gleichzeitig modernes Flair.
Die Planung der Kuhgasse erfolgte im Rahmen des in 2008 europaweit ausgeschriebenen städtebaulichen Ideenwettbewerbs durch die RSP Freiraum GmbH aus Dresden. Ziel war es, durch zeitgemäße Architektur, vor allem aber durch eine adäquate Sanierung des historischen Bestands dem Charakter des Quartiers zu entsprechen.
„Ich freue mich, dass sich hier ein weiterer wichtiger Baustein des Sanierungsgebiets in das Gesamtbild der Ketschenvorstadt passgerecht einfügt“, lobt Dr. Birgit Weber, Baubürgermeisterin der Stadt Coburg. „Die sorgfältige Sanierung im Quartier ist ein gutes Beispiel dafür, dass historisches Ambiente und moderner Städtebau sehr gut zusammenpassen“.
Passgerecht fügt sich die Kuhgasse zentral auch in das Nutzungskonzept des Quartiers ein: Als Verbindungsachse der beiden zentralen Plätze der Ketschenvorstadt, des Säumarkts und des Albertsplatzes, finden sich hier Zugänge zu den Wohnanlagen im Georg-Hansen-Weg und Kuhgasse 2 und Albertsplatz 4, zur geplanten Markthalle sowie zur Tiefgarage Albertsplatz.
Der Ausbau der Versorgungs- und Leitungsträger erfolgte unter Beteiligung des Unternehmens Christian Knoch Tiefbau, der SÜC sowie des CEB von Juli bis Mitte November 2015. So kann u. a. durch den Anschluss an das Glasfasernetz schnelles Internet für das gesamte Quartier bereitgestellt werden.
„ Die extreme Enge und Dichte der Leitungen in der Gasse und die laufenden Baumaßnahmen im Quartier erschwerten den Ausbau und die Bauarbeiten beträchtlich“, so Reiner Wessels, Abteilungsleiter Sanierung der Wohnbau Stadt Coburg. Es sei unumgänglich gewesen, ehemals bestehende kleine Hinterhöfe und unansehnliche Stellflächen abzubrechen, um die Gasse zu erweitern. Zur Sicherung der angrenzenden Gebäude seien zudem aufwendige Unterfangungsarbeiten notwendig gewesen. Dennoch zeigt man sich bei der der Wohnbau und Stadtentwicklungsgesellschaft Coburg mbH zufrieden: „Die Kuhgasse wird eine der schönsten Gassen Coburgs“, so Christian Meyer, Geschäftsführer des Unternehmens. „Wir hoffen, dass die gelungene Stadtraumgestaltung nun auch eine Motivation für die übrigen anliegenden Eigentümer ist, auch ihre angedachten Bauvorhaben zeitnah umzusetzen.“