Sanierungsgebiet V - Leopoldstraße

3,5 ha

Fläche

Seit 01.09.1995

Sanierungs-
gebiet V

12 Mio €

Förderfähige
Kosten
Ausgangssituation

Das Sanierungsgebiet V umfasst die entlang der Leopoldstraße/Stetzenbach historisch gewachsene Vorstadt. Die Bebauung der Leopoldstraße entwickelte sich ab 1600 aus Feldkellern und Scheunen, die über die Jahrhunderte hinweg zu einfachen Wohnhäusern umgebaut wurden. Die historische Bausubstanz ist durch geringe Geschosshöhen und kleingliedrige, enge Hinterhöfe mit geringer Belichtung gekennzeichnet, die mitunter durch die Hanglage bedingt ist. Im 19. Jhd. wurden einzelne repräsentative Anwesen mit großzügigen Gartenanlagen in Verbindung zum Hofgarten geschaffen.

Zu Beginn der Sanierung 1995 waren die Gärten verwildert und teilweise mit Nebengebäuden versehen, die Grundstücke waren verschachtelt. Insgesamt waren 60 % der Gebäudesubstanz sanierungsbedürftig.

Zielsetzung und aktueller Stand

Für die Umsetzung des Sanierungsvorhabens wurde ein Rahmenplan mit einem umfassenden Maßnahmenkatalog erstellt, der die klassischen Themen der Sanierung wie Grundstücksordnung, Entkernung, Zuordnung von privaten Freiflächen, Stärkung der kulturellen und sozialen Infrastruktur sowie die Durchführung von Einzelsanierungen enthält.

Die 1995 beschlossenen Maßnahmen zwischen Leopoldstraße und Hofgarten wurden erfolgreich umgesetzt. Im Planungsgebiet wurden fußläufige Verbindungen zu den sozialen Einrichtungen geschaffen sowie Querverbindung und Treppenanlagen, die den Zugang zum Hofgarten ermöglichen. Im rückwärtigen Bereich der bestehenden Wohnbebauung erfolgten größere Abgrabungen und Entkernungsmaßnahmen mit dem Ziel einer neuen Grundstücksordnung und hellerer Belichtung. Die Wohnverhältnisse wurden zusätzlich durch die Anlage von terrassierten und nutzbaren Gartenanlagen verbessert. Für die Anwohner wurden PKW-Stellplätze geschaffen. Es wurden zwei Quartierstiefgaragen für die Anwohner erbaut und die angrenzenden Gebäude saniert.

Der Impuls der Stadtsanierung ist auch auf einzelne private Eigentümer und Institutionen übergegangen: Neben den aus städtischen Mitteln geförderten Einzelobjektsanierungen modernisieren auch sie ihre Häuser. Die Freiflächen nutzen soziale und kulturelle Einrichtungen als Naturlehrgarten, Ausstellungsfläche oder als kleine Naturbühne. Diese Angebote werden gut angenommen. Zugang und Anlieferung zum Kunstverein wurden erheblich verbessert. Der Kunstverein rückt von der Leopoldstraße her ins Blickfeld und wird durch die Fassadenbeleuchtung als bedeutende kulturelle Einrichtung hervorgehoben.

Östlich des Kunstvereins wurde eine kleine Stellplatzanlage errichtet. Entstanden ist ein lebendiges Quartier mit hoher Wohn- und Lebensqualität in zentraler Lage. Der hohe Finanzaufwand der Stadt Coburg und die Förderung der Regierung von Oberfranken sind eine lohnende Investition in die Zukunft.

Im öffentlichen Freiflächen- und Verkehrsbereich haben im Umfeld der Reithalle Baumaßnahmen zur städtebaulichen Aufwertung des Platzes stattgefunden. Die städtebaulichen Maßnahmen in diesem Sanierungsgebiet wurden zum Ende des Jahres 2021 geschlossen, da die Sanierungsziele erreicht wurden.